Das sind die weltweit lebenswertesten Städte

Viele Orte auf der Welt sind einzigartig und schön. Die meisten Fleckchen entdeckt man auf Reisen entweder zufällig oder durch Empfehlungen. Wenn es jedoch darum geht, eine Stadt zu finden, in der es besonders lohnend ist, zu leben, spielen einige Faktoren eine Rolle.

Seit vielen Jahren veröffentlicht das britische Wirtschaftsmagazin „The Economist“ dazu den Global Liveability Index. Um herauszufinden, in welchen Städten auf der Welt es sich am besten lebt, haben Expertinnen und Experten 173 Städte weltweit hinsichtlich fünf Kategorien bewertet: Stabilität, Gesundheitsversorgung, Kultur und Umwelt, Bildung und Infrastruktur.

Die Ergebnisse zeigen, dass es teilweise gar nicht nötig ist, weit zu reisen, denn unter den Top zehn Städten befinden sich auch vier europäische Metropole. Jedoch sind mehrere europäische Städte, darunter Stockholm, Rotterdam und London, in diesem Jahr deutlich zurückgefallen.

Diese Städte bieten die höchste Lebensqualität:

1. Wien

Zum dritten Mal in Folge sichert sich die österreichische Stadt Wien mit einem Index von 98,4 von 100 Punkten den ersten Platz im Ranking. In vier der fünf Kategorien erreichte die Stadt jeweils die Bestnote. Lediglich der Bereich „Kultur und Umwelt“ fiel niedriger aus (93,5 Punkte), was laut Jury auf fehlende Großereignisse im Sport zurückzuführen ist.

Die für ihre Kaffeehauskultur berühmte Stadt bietet Besuchenden zahlreiche Museen und Theater. Die historische Altstadt, Schloss Schönbrunn, das auf dem 15. Platz des Rankings der schönsten Schlösser Europas laut weloveholiday liegt, oder der Stephansdom sind nur einige Sehenswürdigkeiten, die Wien zu bieten hat.

2. Kopenhagen

Kopenhagen konnte seine Position aus den Vorjahren verteidigen. Mit einem Indexwert von 98 liegt die dänische Hauptstadt knapp hinter Wien auf Platz zwei. Die Kategorie „Gesundheitsversorgung“ erreichte 95,8 Punkte, gefolgt von „Kultur und Umwelt“ mit 95,4 Punkten. Alle anderen Rubriken erhielten die volle Punktzahl von 100.

Kopenhagen verfügt über eine reizvolle Altstadt und ist dank der zahlreichen Radwege eine sehr fahrradfreundliche Stadt. Die Kleine Meerjungfrau, der Vergnügungspark Tivoli und der Hafen Nyhavn am Kanal mit seinen bunten Giebelhäusern gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Das Hafenviertel wurde 2023 auf Platz 3 der coolsten Stadtviertel Europas gewählt.

3. Zürich

Auf den dritten Platz schafft es die Schweizer Stadt am Zürichsee mit 97,1 Gesamtpunkten. Sie verdrängt damit den Vorjahresgewinner Melbourne (Australien) auf den vierten Platz. Im Ranking von 2023 hatte Zürich noch den sechsten Platz belegt.

Das historische Zentrum von Zürich zählt zu den schönsten Altstädten der Schweiz. Die Schweizer Metropole bietet urbanes Flair gepaart mit einer malerischen Landschaft. Sie ist von Deutschland aus gut per Bahn oder Flugzeug zu erreichen und eignet sich daher auch für einen Kurzurlaub.

Ob beim Flanieren durch die Bahnhofstraße, eine der teuersten Einkaufsstraßen der Welt oder einem Besuch des Großmünster, einer romanischen Kirche in Zürichs Altstadt, hat die Stadt einiges zu bieten. Besteigt man den Karlsturm, kann man eine wunderbare Aussicht über die Stadt genießen. Ein weiteres Wahrzeichen Zürichs ist die Altstadtkirche Fraumünster, in der sich fünf beeindruckende farbige Glasfenster von Marc Chagall befinden.

4. Melbourne

Mit 97 Punkten verpasst Melbourne nur knapp das Siegertreppchen und belegt den vierten Platz im Ranking. Die australische Metropole ist eine von vier Städten aus dem asiatisch-pazifischen Raum unter den Top Ten, darunter sind mit Calgary (Platz fünf) und Vancouver (Platz acht) auch zwei kanadische Städte.

Die beiden führenden australischen Städte (Sydney, Platz sieben) und Melbourne, die immer noch an der Spitze der Rangliste stehen, seien aufgrund eines erheblichen Mangels an verfügbarem Wohnraum zurückgefallen, heißt es in dem Bericht. Aus ähnlichen Gründen sei Toronto (Kanada) nach zwei Jahren aus den Top Ten herausgefallen. Die Stadt belegt nun den zwölften Platz.

Der sieben Hektar große Queen Victoria Market, die neo-gotische St. Paul’s Cathedral, die auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste stehenden Royal Botanic Gardens, das Melbourne Museum sowie das Parliament House sind einige Highlights, die Melbourne bietet.

5. Calgary und Genf

Während Calgary im vergangenen Jahr noch auf dem siebten Platz der Rangliste lag, konnte sich die Metropole in der Provinz Alberta im Westen Kanadas in diesem Jahr um zwei Plätze verbessern: Mit 96,8 Punkten teilt sich Calgary nun den fünften Platz mit der Schweizer Stadt Genf.

Die kanadische Metropole liegt am Fuße der Rocky Mountains und ist bekannt für ihren Wintersport. Der Calgary Tower mit seinem herrlichen Panoramablick auf die Berglandschaft, die Einkaufsmeile „Stephen Avenue“, die größte Rodeoshow der Welt, die „Calgary Stampede“, und die idyllische Uferpromenade am Bow River zählen zu den Top-Sehenswürdigkeiten.

Auf der Bucketlist für Aktivitäten in Genf sollte ein Spaziergang am Genfersee mit der weltberühmten Fontäne „Jet d‘Eau“, die bis zu 140 Meter hoch sprudelt, ein Bummel durch die Genfer Altstadt, unter der übrigens viele geheime Gänge und Tunnel verlaufen, eine Besichtigung des Palais des Nations und ein Besuch der Kathedrale St. Pierre stehen.

Keine deutsche Metropole unter den Top-Ten

Im vergangenen Jahr lag Frankfurt noch als einzige deutsche Stadt im Global Liveability Index auf dem siebten Platz. Nun rutscht die Metroploe am Main auf den 17. Platz ab und teilt sich diesen mit Berlin. München rutschte von Platz 18 auf 21 ab, Hamburg von 16 auf 22 und Düsseldorf sinkt um 7 Plätze, von 22 auf den 29. Platz.

Westeuropa ist mit 30 untersuchten Städten nach wie vor der Teil der Welt mit der höchsten Lebensqualität. Die 30 Städte haben im Durchschnitt einen Wert von 92 von 100 möglichen Punkten erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Gesamtbewertung der westeuropäischen Städte um 0,3 Punkte etwas verschlechtert. Das betrifft hauptsächlich die Kategorie „Stabilität“. Gründe hierfür sind die hohe Zahl von Demonstrationen (beispielsweise in Deutschland, Irland und Belgien) und der Anstieg der Kriminalität. Geopolitische Konflikte, zivile Unruhen und die Immobilienkrise haben das Ranking einiger Städte deutlich verschlechtert.

Das sind die weniger lebenswerten Städte weltweit

Politische Krisen und Unruhen, Kriege und hohe Kriminalitätsraten führen zu den Städten am Ende des Rankings, die am wenigsten lebenswert sind. Dazu zählen vor allem Städte in Afrika und dem Nahen Osten. Wie schon im vergangenen Jahr ist die syrische Stadt Damaskus an letzter Stelle im Ranking. Vor allem die schlechte Gesundheitsversorgung und die geringe Stabilität führen zu dem Ergebnis.