Skip to main content
Weltweit

So ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen weltweit

© golubovy AdobeStock

Bis heute finden sich bei den meisten Firmen weltweit vor allem Männer in den Führungspositionen. Und das obwohl inzwischen erwiesen ist, dass gemischte Führungsteams erfolgreicher agieren als jene, in denen beispielsweise Männer in der Überzahl sind. Bei lediglich drei Prozent der 500 größten Unternehmen weltweit steht eine Frau als Geschäftsführerin an der Spitze.

Immerhin: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Unternehmen nimmt allmählich zu. Während in Deutschland im Jahr 2020 etwa 28 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt sind – Tendenz steigend – sind in Lettland, Schweden und Slowenien zwischen 40 und 46 Prozent weibliche Führungskräfte in den Unternehmen anzutreffen. In Lettland waren 2020 rund 46,6 Prozent aller Führungspositionen im Land mit Frauen besetzt – mehr als in jedem anderen EU-Mitgliedsstaat oder Kandidatenland. Im Durchschnitt der EU-27 war 2020 etwas mehr als jede dritte Führungskraft weiblich (34,3 Prozent).

Deutschland positioniert sich mit einem Anteil von 28,4 Prozent weiblicher Führungskräfte klar unter dem EU-Durchschnitt von 32,7 Prozent. Zypern ist das Schlusslicht der EU – mit einem Anteil von 25 Prozent ist nur jede vierte Führungsposition im Land mit einer Frau besetzt.

In den USA beispielsweise liegt der Frauenanteil bei 29 Prozent. In den Fortune 500 der USA sind im Jahr 2021 lediglich acht Prozent repräsentiert, was genau 41 Frauen sind. Vor zehn Jahren waren es hingegen nur elf und vor 20 Jahren gerade einmal drei. „Viele weibliche CEOs mussten hart kämpfen, um an die Spitze ihres Unternehmens zu gelangen. Sie zeigen, dass es als Frau durchaus möglich ist, sich zu behaupten und haben Ihre Firmen zu wahrer Größe gebracht. Indra Nooyi beispielsweise ist seit 2001 Vorsitzende und CEO von PepsiCo und hat seither einen Umsatzanstieg von 72 Prozent erzielt. Die Gewinne stiegen im gleichen Zeitraum um das Doppelte. Wie man weiß, ist PepsiCo mittlerweile eines der größten internationalen Unternehmen“, weiß Coachin und Autorin Sandra Feldmann zu berichten. Sie war insgesamt 25 Jahre für einen großen US-Konzern tätig.

EU-weit wurden bei der Geschlechtergleichheit in Führungspositionen Fortschritte gemacht, dort sind mittlerweile mehr als ein Drittel (34 Prozent) aller Führungspositionen von Frauen besetzt. Das ist das Ergebnis des „Woman in Business Report 2021“ der österreichischen Unternehmensberatung Grant Thornton.

Die kritische Schwelle von 30 Prozent wurde im untersuchten Zeitraum in allen berücksichtigten Regionen überschritten, einzige Ausnahme ist die Asien-Pazifik-Region, in der der Anteil noch bei 28 Prozent liegt. Die Corona-Pandemie beschleunigt zwar die Entwicklung flexiblerer Arbeitsformen, bringt aber tendenziell höhere Belastungen für Frauen.

WELTWEIT Frauen in Fuehrungspoisitonen weltweit

In den letzten beiden untersuchten Jahren (2019 und 2020) blieb der globale Wert hartnäckig bei 29 Prozent. Nun sei die kritische Schwelle von 30 Prozent überschritten, die notwendig ist, um eine Veränderung in Entscheidungsprozessen herbeizuführen. „Der Anstieg des Frauenanteils in Führungspositionen innerhalb der EU auf 34 Prozent und die Überschreitung der 30-Prozent-Marke beim globalen Frauenanteil in Führungspositionen ist ein wichtiger Meilenstein für Unternehmen, aber das Ziel ist damit noch nicht erreicht. Wenn Firmen die Vorteile der Geschlechterparität nutzen wollen, müssen sie weiterhin Maßnahmen ergreifen, die es Frauen ermöglichen, ihre Ambitionen zu verwirklichen", sagt Bettina Unterberger, Partnerin bei Grant Thornton Austria.

Mehr Frauen in operativen Positionen

Die Grant Thornton-Studie zeigt außerdem, dass im Vergleich zum Vorjahr mehr Frauen in operativen Führungspositionen tätig sind: Der Anteil der weiblichen CEOs hat sich um sechs Prozentpunkte auf 26 Prozent erhöht, der der weiblichen CFOs ist um 6 Prozentpunkte auf 36 Prozent gestiegen und der Anteil der weiblichen COOs hat um vier Prozentpunkte auf 22 Prozent zugelegt. Rückläufig hingegen ist der Frauenanteil in den traditionelleren Führungspositionen im Personalbereich, dort ist er um zwei Prozentpunkte auf 38 Prozent gesunken.

WELTWEIT Entwicklung Frauen Führungspositionen

Corona beeinträchtigt die Gleichstellung

Trotz dieser positiven Entwicklung stellt sich die Frage, wie sich die Covid-19-Pandemie auf Frauen, insbesondere auf berufstätige Mütter, auswirkt. Daten der Vereinten Nationen zeigen, dass Frauen schon vor der Pandemie dreimal so viel unbezahlte Hausarbeit geleistet haben wie Männer. Die Corona-Krise scheint diese Ungleichheit noch zu vergrößern.

„Die Gleichstellung der Geschlechter leidet unter der Corona-Pandemie. Viele Frauen kümmern sich neben ihrem Job oftmals auch noch um Kinderbetreuung, Homeschooling und Haushalt. Ohne Entgegenkommen von Unternehmensseite in Bezug auf flexible Arbeitszeiten oder projektbezogenes Arbeiten ist dies kaum möglich“, betont Claudia Modarressy, Partnerin bei Grant Thornton Austria und Mutter zweier Kinder.

Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Befragten sind der Meinung, dass mit der Corona-Pandemie einhergehende Arbeitsmodelle in ihrem Unternehmen langfristig vorteilhaft für die Karriere von Frauen sein werden. „Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie bei der Gestaltung der zukünftigen Arbeitsumgebung die Lehren aus der Pandemie ziehen. Je mehr Flexibilität sie ihren Beschäftigten zugestehen, desto attraktiver werden sie als Arbeitgebende sein“, resümiert Modarressy.

Frauen können besser integrieren

Die Gleichstellung von Frauen und Männern in Führungspositionen bleibe weiterhin ein unerreichtes Ziel. Die Unterstützung einer integrativen Kultur ist mit 36 Prozent eine der häufigsten Initiativen zur Verbesserung der Geschlechtervielfalt. „Frauen können besser integrieren. Ihnen gelingt es meist besser, neue Mitarbeiter zielführend und schnell in ein bestehendes Team einzuarbeiten. In der Regel können sie besser mit Menschen umgehen und dadurch das perfekte Team formen. Treten Probleme auf, kann eine weibliche Führungskraft schneller Lösungsansätze erkennen und diese Probleme zwischen den Mitarbeitern wieder aus dem Weg schaffen“, weiß Sandra Feldmann.

„Frauen denken weniger hierarchisch, weshalb sie vor allem in modernen Unternehmen als Führungskräfte besonders gefragt sind. Sie nehmen ihre Position zwar ernst und weisen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, lassen sich dennoch aber auch auf Gespräche ein und nehmen Lösungsvorschläge an. Kritik ist gern gesehen und wird akzeptiert. Angestellte fühlen sich dadurch gleichwertig“, so Feldmann weiter.

Beim Einsatz von Expatriates spielt die Gehaltsfindung eine große Rolle. Dabei sind unterschiedliche Ansätze möglich, wie etwa die Zahlung von Auslandszuschlägen zum deutschen Bruttogehalt oder die Vereinbarung von Nettolöhnen.

Vergütung von Expatriates

Beim Einsatz von Expatriates spielt die Gehaltsfindung eine große Rolle. Dabei sind unterschiedliche Ansätze möglich, wie etwa die Zahlung von Auslandszuschlägen zum deutschen Bruttogehalt oder die Vereinbarung von Nettolöhnen.

Unabhängig von der gewählten Methode zur Gehaltsfindung ist es wichtig zu wissen, wie die in den Entsendeverträgen verankerten Zuwendungen (beispielsweise Firmenwagen, Boni) hinsichtlich des Lohnsteuer- und Sozialversicherungsrechts zu behandeln sind.

Die Beraterinnen und Berater der BDAE Consult beraten Unternehmen wie Expatriates beim Thema Entgelt im Ausland und achten dabei auch darauf, dass der sogenannte Gender Pay Gap vermieden wird.

entsendeberatung.bdae.com/beratungsleistungen/verguetung

+49-40-306874-45

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Januar 2022 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.